Wattestäbchen

Wattestäbchen-Freunde Wattestäbchen sind die besten Freunde des HNO-Arztes. Warum? Sie bescheren ihm einen zufriedenen Patientenstamm und regelmäßige Einkünfte, auch in der "Saure-Gurken-Zeit" ;-)

Nein, im Ernst: Wattestäbchen haben in den Gehörgängen nichts zu suchen, sonst hätte der Liebe Gott (oder die Evolution) uns mit einem kleinen Depot nachwachsender "Ohrenstäbchen" irgendwo am Hals versehen. Die Erfindung dieser kleinen Helfer ist natürlich offiziell nicht mit dem vermeintlichen "Reinigen" von Gehörgängen verknüpft, und genauso offiziell steht auch ein Warnaufdruck auf dem Kästchen, dass man die Teile "nicht in den Gehörgang einführen" soll. Natürlich kauft sich jeder ein Päckchen davon genau für diesen Zweck! Irgendwann komme ich, als HNO-Arzt, dann ins Spiel, der dann die festgedrückten Ohrschmalz-Haar- Hautpfröpfe wieder heraus pulen darf.
Man hat natürlich immer ein wenig "Erfolg" am Wattestäbchenkopf hängen und übersieht dabei, dass man sich vielleicht gerade ein klein wenig Rest-Ohrschmalz in den feinen Haarkranz im Gehörgang gepresst hat. Dort schiebt sich das gletscherartig vom Trommelfellrand her vorschiebende Ohrschmalz von innen wie ein "Auffahrunfall" auf das fest klebende Hindernis und schon sammelt sich ein wachsender wächserner Pfropf an.
Schlimmer wird das Ganze dann, wenn Wasser in die Ohren dringt und eine Gehörgangsentzündung verursacht. Ein Phänomen, das besonders langmonatige Wattestäbchen-Anwender kennen, die dann im Urlaub hier erstmals stundenlang im Wasser planschen und sich einige Stunden danach wundern, dass das "Wasser" immer noch nicht aus dem Gehörgang gelaufen ist. Meistens ist der Ohrschmalz-Schlamm dann bereits am "köcheln" und dient Myriaden von Bakterien oder Pilzen als willkommener feucht-warmer Partyplatz! Das schmerzhaft zugeschwollene und "laufende" Ohr ist dann die Folge. Kein Fall mehr für den Apotheker oder Allgemeinmediziner, sondern den HNO-Facharzt!